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Auch der Bereich Multimedia hat bei GNU/Linux längst Einzug gehalten. Neben Soundkarten sind hier insbesondere TV-Karten, DVDs und natürlich die Videobearbeitung zu nennen.
Um eine Soundkarte unter Debian GNU/Linux zu aktivieren, müssen Sie die nötigen Treiber als Module laden oder fest in den Kernel einkompilieren. Bei einer Soundkarte gibt es keinen Grund, die Treiber nicht als Module zu laden: Eine Soundkarte wird normalerweise nicht beim Systemstart benötigt und kann also problemlos später als Modul geladen werden.
GNU/Linux unterstützt eine Vielzahl von Soundkarten; Sie müssen also zunächst
herausfinden, welche Soundkarte sich in Ihrem Rechner befindet. Wenn Sie ein
Motherboard mit integriertem Soundchip verwenden oder GNU/Linux auf einem Notebook
verwenden wollen, werden Sie keine eigene Soundkarte als Steckkarte in Ihrem Rechner
finden. Wenn sich eine Steckkarte in Ihrem Rechner befindet, hilft oft ein Blick auf
die auf der Karte aufgedruckten Angaben. Viele Karten und Chipsätze sind zu den sehr
verbreiteten
„Soundblaster“-Karten kompatibel; diese verwenden das Kernelmodul sb
. Sehr verbreitet sind auch Karten, die das Modul es1371
verwenden; zu diesen gehören auch einige
preiswertere Soundblaster-Modelle.
Für alle Soundkarten müssen Sie jedoch zuallererst das Modul soundcore
laden, am einfachsten mit dem Kommando modprobe soundcore
. Dieses stellt Funktionalitäten
zur Verfügung, die von allen weiteren Treibern für Soundkarten benutzt werden. Laden
Sie danach das benötigte Modul für Ihre Soundkarte, beispielsweise mit modprobe es1371
. Ob das Laden der Module erfolgreich
war, sehen Sie schon auf der Kommandozeile; ein Blick in die Datei /var/log/syslog
verrät Ihnen aber noch mehr Details.
Wenn Sie eine ältere Soundkarte verwenden, die in einem der ISA-Steckplätze Ihres Rechners untergebracht ist, dann müssen Sie eventuell beim Laden des Moduls weitere Parameter wie zum Beispiel den benötigten Interrupt dieser Karte angeben. Bei neueren Karten, die im PCI-Steckplatz des Rechners untergebracht sind, ist dies nicht der Fall.
Damit ist die eigentliche Installation der Soundkarte bereits abgeschlossen. Wenn Sie weitere Funktionen der Karte nutzen wollen (wie zum Beispiel eine MIDI-Schnittstelle), so kann es notwendig sein, weitere Module zu laden.
Die Funktionsfähigkeit der Karte und der geladenen Treiber können Sie sehr leicht
von der Kommandozeile aus feststellen. Auch Soundkarten werden unter GNU/Linux, wie
alle anderen Geräte auch, über Gerätedateien angesprochen. Mit dem Kommando cat
können Sie eine Sounddatei einfach über die
Gerätedatei /dev/audio
zur Soundkarte schicken. Meist wurde
während der Installation von Debian GNU/Linux bereits die eine oder andere
Sounddatei auf Ihrem Rechner installiert; Sie können diese mit dem Kommando locate .wav
suchen und eine dieser Dateien dann
ausgeben lassen. Hier ein prinzipielles Beispiel; passen Sie dieses bitte an Ihre
Gegebenheiten
an:
fr@linux:~$ locate .wav /usr/share/sounds/logout.wav /usr/share/sounds/panel/slide.wav /usr/share/sounds/phone.wav ... fr@linux:~$ cat /usr/share/sounds/logout.wav > /dev/audio
Wenn dieser Test erfolgreich ist, können Sie sich an die weitere Arbeit machen und einige der im Folgenden vorgestellten Programme ausprobieren.
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